Schön sind die Gewissheiten. Schön ist es, wenn Dinge überdauern. Die Fruttivendoli (Obstverkäufer) an der Ponte dei Pugni sind noch da und auch die Hausfrauen, die an ihrem Boot kaufen. Artischockenböden (fondi) werden frisch zugeschnitten, die Ware wird 100-gramm-weise (al etto) verkauft. Passiert ein Boot, den Rio San Barnaba gerät der Verkaufstisch ins schaukeln. Ich habe am gegenüberliegenden Ufer am Fuße der Brücke Platz genommen, sitze auf dem schon warmen Kalkstein der Fundamenta, das von meinem hellen Zeichenkarton reflektierte Licht blendet mich.
Später dann besuche ich meinen Gastgeber, der in einem Palazzo am Canal Grande arbeitet. Von seinen Kollegen werde ich für eine Künstlerin gehalten… Dabei habe ich nur nach einer Ausrede gesucht, um ungeniert dem Markttreiben zuzuschauen.